Nach wie vor stellt die primäre Resektion die Standardtherapie des nichtmetastasierten Kolonkarzinoms dar. Analog zum weltweit anerkannten Konzept der TME (totalen mesorektalen Exzision) für das Rektumkarzinom wurde für das Kolonkarzinom das Konzept der CME (kompletten mesokolischen Exzision) vorgestellt. Dies beinhaltet die Entfernung des onkologisch relevanten Mesokolons und eine zentrale Ligatur der zu- und abführenden Gefäße mit radikaler Lymphknotendissektion.
Die aktuelle Datenlage zur CME zeigt mit starker Evidenz, dass die Präparate nach CME-Resektionen bessere histopathologische Qualitätskriterien aufweisen als jene nach konventionellen Kolonresektionen.
Wir wollen mit Prof. Stefan Benz aus Böblingen, einem der deutschen Protagonisten dieser neuen OP-Technik, über den Stellenwert eben dieser neuen OP-Technik sprechen.
Umweltschutz kommt einem im OP Betrieb manchmal nur wie eine Randnotiz vor. Dabei benötigen Operationssäle bis zu 6‑mal so viel Energie wie die restlichen Krankenhausräume und der reine OP Betrieb macht gut 30% des Krankenhausabfalls aus. Wir wollen dieses wichtige Thema daher in der aktuellen Folge aufgreifen und vor allem auch aktuelle Lösungsansätze diskutieren. Es gibt viel zu tun, aber jeder kann positiv dazu beitragen - also hört rein!
Literatur:
Klimawandel: Wie die Chirurgie zur Erderwärmung beiträgt
Suncana Novosel · Christian Prangenberg · Dieter C. Wirtz · Christof Burger · Kristian Welle · Koroush Kabir
Hierarchien in der Chirurgie, ein immer wieder spannendes Thema. Wir bewegen uns zwischen althergebrachten und modernen Umgangsformen, die Strukturen unseres Gesundheitswesens tragen auch dazu bei. Prof. Karl Oldhafer Departmentleiter, Chefarzt und Dekan der Medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität am Campus Hamburg kennt viele Seiten der Hierarchie, wir diskutieren über menschliche und fachliche Hierarchien.
Die Auswirkungen der Covid-Pandemie auf den chirurgischen Alltag sind immer noch spürbar. Nach einer Empfehlung der DGCH/BDC vom Mai 2021 sollen Elektivoperationen nach einer SARS-CoV2 Infektion um 7 Wochen verschoben werden. Warum das so ist und ob die Empfehlung auch heute noch ihre Berechtigung hat - darum geht es in diesem SURGEON TALK Podcast.
Literaturhinweise:
When to operate after SARS-CoV-2 infection? A review on the recent consensus recommendation of the DGC/BDC and the DGAI/BDA
J. Noll, M. Reichert, M. Dietrich, J. G. Riedel, M. Hecker, W. Padberg, M. A. Weigand & A. Hecker
SARS-CoV-2 infection, COVID-19 and timing of elective surgery: A multidisciplinary consensus statement on behalf of the Association of Anaesthetists, the Centre for Peri-operative Care, the Federation of Surgical Specialty Associations, the Royal College of Anaesthetists and the Royal College of Surgeons of England
K. El-Boghdadly, T. M. Cook, T. Goodacre, J. Kua, L. Blake, S. Denmark, S. McNally, N. Mercer, S. R. Moonesinghe, D. J. Summerton
Complications Following Elective Major Noncardiac Surgery Among Patients With Prior SARS-CoV-2 Infection
Kieran L. Quinn, MD, PhD; Anjie Huang, MSc; Chaim M. Bell, MD, PhD; et al
Wearables "trenden" nicht nur allgemein, sondern aktuell auch in der Chirurgie, als einfache Möglichkeit Outcome objektiv zu erfassen. In der heutigen Folge spreche ich mit einem Experten und Anwender der ersten Stunde auf diesem Gebiet Prof. Meir Marmor, mit dem ich zusammen auch in einer Task Force bei der AO Foundation zu diesem Thema bin und wir diskutieren Trends und mögliche weitere Entwicklungen auf diesem Gebiet.
1) Finding NEEMO: towards organizing smart digital solutions in orthopaedic trauma surgery
Benedikt J. Braun1, Bernd Grimm2, Andrew M. Hanflik3, Meir T. Marmor4, Peter H. Richter1, Andrew K. Sands5, and Sureshan Sivananthan6
2) Wearable technology in orthopedic trauma surgery – An AO trauma survey and review of current and future applications
Benedikt JBraunaBerndGrimmbAndrew MHanflikcPeter H.RichterdSureshanSivananthaneSeth RobertYarborofMeir T.Marmorg
Prof. Dr. med. Stefan Benz ist Chefarztes der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax und Kinderchirurgie des Klinikums Sindelfingen-Böblingen am Standort Böblingen und Ärztlicher Direktor. Er erhielt seine Ausbildung an den Universitäten Tübingen, Rostock und Freiburg. Sein klinischer Schwerpunkt ist die onkologische Viszeralchirurgie. Wissenschaftlich beschäftigt er sich seit 2005 mit den operativen Verfahren der Kolonkarzinomchirurgie. Er ist principal inviestigator der multizentrischen Resektatstudie, die nach Rekrutierung von über 1.300 Patienten kurz vor der Publikation steht.
Er ist 2. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzenten (ADT e. V.) und dort insbesondere für die klinische Nutzung der Krebsregisterdaten zuständig. Seit 2014 ist er im Auswerteteam kolorektales Karzinom für die nationale Qualitätskonferenz und hat aus diesen Daten international publiziert.
Weiterhin ist er Mitgründer und 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Darmkrebszentren (addz e.v).
Er ist Herausgeber des aktuellen Lehrbuches „Chirurgie des Kolonkarzinoms“. Seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden bis heute über 1.700 mal zitiert.